Ölwechsel R1100GS / R1150GS
Werkzeug/Material
siehe Einleitung
Beachte: es wird ein eigener Ölfilterschlüssel (BMW Nr. 114650, 76 mm) benötigt, da ein herkömmlicher Riemen-/Kettenschlüssel den Ölfilter nicht erreicht (dieser ist zu seinem Schutz komplett im Motorblock versenkt und nur schwer zugänglich!)
Das meiste hier kann man 1:1 auch für die R 1150 GS übernehmen!
Arbeitsschritte
Vor dem Ölwechsel den Motor warm fahren (nicht am Stand warm laufen lassen)! Eine kleine Runde von ein paar km sollte reichen. Wenn es sehr kalt ist vielleicht eine etwas größere Runde.
Der Sinn dabei ist der, dass warmes Öl leichter fließt (rinnt schneller ab) und dass sich abgelagerter Schmutz, Metallabrieb… im Öl in Schwebe befinden und so mit abgelassen werden.
- Einen aufgeschnittenen Müllsack zum Abdecken eines großen Bereiches unterhalb des Motorrades auflegen, damit kein Öl in den Boden gelangen kann (sicher ist sicher). Es geht auch ein großer Karton!
- Motorrad darauf sicher abstellen
- Steinschlagschutz und Motorschutzplatte entfernen:
Dazu die vier Halteschrauben ausdrehen. Steinschlagschutz und Gewindestutzen-Gummidämpfer entfernen. Nun kann die Motorschutzplatte entfernt werden.
Zusammen mit den Schrauben, Beilagscheiben und Gummidämpfern sicher verwahren. - Den Öleinfülldeckel (=Verschlussschraube) im linken Zylinderkopf öffnen (so kann ein besserer Druckausgleich erfolgen und das Öl fließt schneller und gleichmäßiger ab).
- Den Ölauffangbehälter platzieren und die Ölablassschraube mit einem passenden Innensechskant entfernen.
Vorsicht: Das Öl kommt anfangs mit relativ viel Druck und es kann auch ziemlich heiß sein! Da sich schwer abschätzen lässt in welchem Bogen das Öl herausschießt, halte ich einen Trichter unter, mit welchem ich den Ölstrahl gezielt in den Auffangbehälter leite! - Nun heißt es etwas Geduld haben während das gesamte Öl abfließt, denn das kann etwas dauern. Es soll Leute geben, die das Motorrad über Nacht stehen lassen um auch den letzten Tropfen Altöl zu entfernen. Wir halten das für etwas übertrieben (und haben auch gar nicht die räumlichen Möglichkeiten, da wir alle Arbeiten direkt auf der Straße erledigen). Aber man kann die Zeit nutzen den Motorschutz zu reinigen.
- Zwischendurch darauf achten, dass die Platzierung des Auffangbehälters dem geänderten Ölstrahl angepasst wird (da dieser schwächer wird, kann es sein, dass das Öl nicht mehr in den Behälter fließt, sondern an diesem vorbeiläuft - daher den Auffangbehälter von Zeit zu Zeit nachschieben!)
- Wenn dann kein Öl mehr rinnt, wird mit dem entsprechenden Schlüssel der Ölfilter entfernt. Behälter unterschieben.
Den Filter auf dem Auffangbehälter ablegen und komplett ausrinnen lassen. - Das Motorrad kurz auf den Seitenständer stellen um das letzte bisschen Öl ausrinnen zu lassen!
- Nun kann der neue Filter montiert werden.
Achtung: Die Dichtung des neuen Ölfilters vorher mit ein wenig sauberem Öl einfetten und etwas vom frischen Öl in die Filterpatrone geben. Den Filter mit dem Schlüssel gerade ansetzen und nur von Hand anziehen. Dann mit einem Drehmomentschlüssel bis zum angegebenen Wert festziehen (11 Nm). - Jetzt die Ölablassschraube mit der neuen Dichtung versehen und mit 32 Nm anziehen.
Beachte: Diese Dichtung sollte bei jedem Ölwechsel erneuert werden (bei den paar Cent lohnt sich Sparen nicht!). - Jetzt kann das neue Öl eingefüllt werden.
Ich fülle einmal den Messbehälter (2 l) und leere diese Menge zügig ein.
Für einen Ölwechsel, bei dem auch der Filter gewechselt wird, werden etwa 3,75 l Öl benötigt (ohne Filter 3,5 l)!
Bei gerade stehender Maschine sollte der Pegel im Schauglas sichtbar sein! - Öleinfülldeckel einschrauben und den Motor kurz im Leerlauf drehen lassen (die Kontrollampe muss nach kurzer Zeit ausgehen!).
- Etwa zehn Minuten warten und den Ölstand neuerlich kontrollieren. Das Öl sollte an der oberen Pegelmarke stehen.
Tipp: Unbedingt ein paar Minuten warten, ehe der Pegel kontrolliert wird. Ansonsten wird zu viel Öl eingefüllt (das ist uns beim ersten Ölwechsel so passiert - und es war eine zusätzliche Arbeit, das überschüssige Öl zu entfernen und einen korrekten Pegel zu erreichen)! - Zum Abschluss nicht vergessen den Steinschlag- und den Motorschutz wieder korrekt anzubringen (20 Nm). Sollten die vier Halteschrauben sehr rostig sein, diese ersetzen.
Fiches
Hier die Zeichnungen, welche dir bei der Arbeit helfen werden:
Bild 1 | Bild 2 | Bild 3 |