Der Tag der Trennung

Am Tag vor der Trennung war ich mit der TA noch mit einigen AFM-lern in der Schottergrube. Natürlich war der Hinterreifen nach über 12.000 km nicht mehr der beste. Noch dazu hatte es am Tag zuvor heftig geregnet, so dass ich mich mühsam und mit oft durchdrehendem Hinterrad durch den Schlamm kämpfte. Letztendlich habe ich dann mehr fotografiert als dass ich gefahren bin - trotzdem sah das Motorrad noch am nächsten Tag so aus:

Gatschhupfer

An diesem Tag sind wir dann nach Bratislava (SK) gefahren. Das Monsterl mit seiner erst einen Monat jungen CB und ich mit der „TransGatsch”. Es war ein sehr schöner Tag für eine gemütliche Tour. Wir wollten eigentlich nur eine kurze Ausfahrt mit einem guten Essen verbinden. Also fuhren wir gegen Mittag los. An der Grenze gab es ein kurzes Intermezzo mit einer Zöllnerin, der die dreckige TA so gut gefiel (ich habe den Verdacht, dass sie mit dem Folgenden etwas zu tun hatte!).

In Bratislava angekommen kurvten wir noch eine Weile durch die Stadt, ehe ich mit dem letzten Tropfen Sprit zu einer Zapfsäule rollte. Bis zur Halskrause vollgetankt machten wir uns auf die Suche nach einem Parkplatz. Dieser sollte möglichst zentral gelegen und bewacht sein. Gleich unterhalb der Burg haben wir dann einen solchen gefunden. Als wir die Bikes abstellten scherzte ich noch: „So dreckig wie die ist, greift sie sicher niemand an”. Dann gingen wir auf der Suche nach einem Lokal in die Stadt.

Um Punkt 14 Uhr waren wir wieder bei unseren Bikes. Na ja, nicht ganz - wir waren an dem Platz, an dem die Bikes hätten stehen sollen. Aber es fand sich nur noch die CB. Die TA hatte sich in Luft aufgelöst - bis auf einen kleinen Sandhaufen war nichts von ihr geblieben. Da hatten mir diese verdammten Hu*enb*cke doch glatt mein Motorrad gestohlen, solche Ar*chl*cher aber auch!
Alles Fluchen half aber nichts - sie war weg. Zusätzlich war das Zündschloss der CB so schwer beschädigt, dass sie nicht gestartet werden konnte. Also - Anzeige erstatten und sehen wie wir nach Hause kommen.

Apropos nach Hause kommen: unsere Reisepässe waren auch weg. Ja, ja, ich weiß schon: sSkM. Aber es war ein blöder Zufall dass die Pässe im Topcase verblieben sind (da ich üblicherweise die Papiere immer bei mir habe). Das hat damit zu tun, dass auch unsere Tochter mit war und …, egal, sie waren jedenfalls weg! Nach einer halben Stunde hatten wir immer noch niemanden gefunden der uns sagen konnte, wo es eine Polizeidienststelle gibt. Da ging ich einfach in ein Lokal und habe dort geradebrecht, dass jemand die Polizei rufen und diese dann zum Lokal kommen soll. So hat das dann auch geklappt, nach zwei Stunden.

Mit dem Polizeiauto wurden wir auf die Wache gebracht (am anderen Ende der Stadt und sogar von einem Ortskundigen kaum zu finden). Um die Geschichte nicht zu lang werden zu lassen: bis bei der Polizei alles geregelt war und wir mit dem ÖAMTC (dem Schutzbrief sei Dank) und dem verbliebenen Bike wieder in Wien waren, war es vier Uhr morgens (und um sieben Uhr ging es in die Arbeit).

Letztendlich betrug der Geamtschaden ~ EUR 10.000,-- (mit Pässen, Fotoapparat…). Gott sei Dank waren wir versichert (wobei wir am Anfang gar nicht genau wussten, ob die Slowakei von der Versicherung abgedeckt wird *schwitz*). Die Reparatur der CB wurde komplett übernommen. Für die Transalp (die gerade mal ein 3/4 Jahr alt war) bekam ich umgerechnet etwa EUR 7.260,-- (also genau ATS 99.900,--).

Da das Monsterl eh schon ihr eigenes Bike hatte, konnte ich mir nun meinen lang gehegten Wunsch erfüllen: eine Honda XRV 750 Africa Twin (da ich ja bei der Sitzhöhe nicht mehr auf die „Größe” vom Monsterl Rücksicht nehmen musste).

Die AT bin ich dann fünf Jahre lang gefahren - aber das ist eine andere Geschichte!