Unsere Erste - die Honda Transalp

Das Monsterl machte 1998 - nach langem Drängen - endlich den Führerschein. Danach musste natürlich ein passendes Motorrad her. Es sollte eines sein, das uns beiden gefällt und mit dem auch das Monsterl fahren konnte (ich meine wegen der Sitzhöhe, sonst kann sie es eh).

Unsere Wahl fiel sehr schnell auf die Honda Transalp (TA). Nicht nur, dass sie uns beiden gefallen hat, hatten wir damit auch schon beide Fahrerfahrungen gemacht. Außerdem war uns klar, dass wir etwas enduromäßiges wollten (bequem, aufrecht sitzen, guter Überblick, handlich, wendig, Fehler verzeihend…). Ein „Straßenflitzer”, bei dem man sich hinter der Verkleidung zusammenfalten muss, war nie so unser Ding.

Natürlich gab es vorher noch einige Fragen zu klären (vor allem das Finanzielle). Schon seit Jahren haben wir immer wieder davon gesprochen und geträumt, wieder einmal ein Motorrad zu haben.
Dazu muss man wissen, dass wir in der Zeit unseres Kennenlernens nur mit dem Bike unterwegs waren (und das sogar im tiefsten Winter bei -26°C) und damit sogar einen kompletten Haushalt übersiedelt haben. Ich habe den B-Schein überhaupt erst gemacht, als unsere Tochter unterwegs war und es auf dem Bike dann naturgemäß etwas eng geworden ist. Den letzten Ausschlag zum Kauf lieferte aber ein Vorfall in unserem Bekanntenkreis:
Ein Bekannter hatte einen mehrfachen Herzinfarkt. Und der war in meinem Alter! Da dachten wir uns, dass wir die Zeit einfach nützen sollten, dass es keinen Sinn macht zu sagen: „Später einmal, wenn wir es uns leisten können…”. Denn man weiß nie, was in einem Jahr sein wird, erst recht nicht bis zur Pension (wer konnte da ahnen, dass diese so schnell ansteht?)!

So haben wir uns im November 1998 mit einem Händler - und unserer Bank - geeinigt. Natürlich war es mit dem Bike alleine nicht getan. Da kam noch einiges an Zubehör dazu (was man zum Motorradfahren halt so braucht: Tourenscheibe, Sturzbügel, Soft-Grip, Kofferträger, Topcase…). Weiters wurde das Motorrad etwas tiefer gelegt und auch die Sitzbank musste abgespeckt werden, damit das Monsterl wirklich ohne Probleme mit den Füßen auf dem Boden bleiben konnte. Nun war soweit alles nach unseren Wünschen und Vorstellungen adaptiert, fehlten nur noch wir selbst.

Selbstverständlich gehört zum Motorradfahren eine ordentliche Ausrüstung. Und damit meinen wir nicht Lederfransen, AirBrush-Lackierung, Cowboy-Stiefel und viel Chrom. Vielmehr ist damit eine passende Schutzbekleidung (mit Protektoren), feste Schuhe/Stiefel, Nierengurt und natürlich ein ordentlicher Helm gemeint. Nicht zu vergessen die Handschuhe. Dabei haben wir mehr auf die Funktion als auf das Aussehen geachtet (so nach dem Motto: Schön sind wir selbst).

Gerlinde mit der TABei der Kleidung waren wir uns auch einig, dass es keine Ledermontur sein sollte (obwohl die dem Monsterl optisch schon sehr gut gefallen haben). Da wir aber doch zwischendurch auch immer wieder die eine oder andere Schotterpiste unter die Räder nehmen wollten, kam eine Lederkluft sowieso nicht in Frage. Damit hätten wir uns zu Tode geschwitzt. Auch klebt es immer etwas auf der Haut, so dass ein schnelles Reagieren (schnell mal das Gewicht verlagern, das Bein rausstrecken…) nicht immer möglich ist. Und im Winter friert einem in dem kalten Leder der Arsch ab.
Emil mit TASo wurde es eine Textilmontur vom HG: wasser- und winddicht mit heraustrennbarem warmen Innenfutter. Wobei, wasserdicht ist sicher etwas anderes, aber warm halten sie (auch im Winter habe ich immer nur ein T-Shirt unter der Jacke an und es war mir noch nie kalt).

Auch die Stiefel waren vom Gericke (mittlerweile hat der seine Pforten, zumindest in Wien, schon lange geschlossen). Erst schwebten mir harte Cross-Stiefel vor. Aber die waren mir dann doch zu steif (zu wenig Beweglichkeit im Fußgelenk) und noch dazu gab es die nicht in wasserdicht. So wurden es ein Paar Endurostiefel aus der Tuareg-Serie (mit diesen war ich 2 Jahre sehr zufrieden, ehe sie dann aus dem Leim gingen und durch das Nachfolgemodell ersetzt werden mussten). Generell machte ich die Erfahrung, dass Stiefel bei mir gerade nur etwa zwei Jahre lang halten (ich habe sie aber auch täglich an).

Da ich damals noch Brillenträger war, habe ich mich für einen Klapphelm entschieden (J1 von Caberg). Er war zwar sehr praktisch (etwa zum Rauchen im Stau - am 8.11.2004  hab ich das Rauchen dann von jetzt auf gleich aufgegeben), aber leider auch sehr laut. Auch hatte sich der Klappmechanismus schnell ausgeleiert und musste ständig nachgezolgen werden und noch dazu beschlug das Visier schon bei geringsten Temperaturschwankungen. Ich bin dann auf einen Vollvisierhelm umgestiegen. Später hatte ich zusätzlich einen Klapphelm von Schuberth. Dieser wurde seinem hohen Preis allerdings nicht gerecht (aber  der Service war 1A!). Zum Schluss verwendete ich einen Nolan Klapphelm (mit der Antibeschlag-Einlage für das Visier und der integrierten Sonnenblende), mit dem ich sehr zufrieden war.

Im Winter ist mir die TA beim Einparken einmal auf dem Schnee weggerutscht weggerutscht. Dabei wurde der Blinker links hinten leicht beschädigt. Der Schaden wurde mit Isolierband gleich vor Ort behoben und das hat dann bis zum Ende gehalten und funktioniert.

Ansonsten gab es keinerlei Probleme/Schäden bis zu einem Tachostand von über 12 Mm.
Und da ist es dann passiert. Was? Das erfährst du im 2. Teil unserer Transalp-Story.