Frühlingserwachen
Kaum werden die Tage etwas länger und die Temperaturen milder, packt viele die Lust am Motorrad fahren. Aber ehe du dich wieder todesmutig auf die Straße wagst, sollten einige Dinge erledigt werden. Nimm aus der folgenden Auflistung die Punkte heraus, die für dein Bike zutreffend sind:
Motor und Getriebe:
- alle Halteschrauben auf festen Sitz überprüfen (Werte hier)
- Dann sehen wir nach, ob es Undichtigkeiten gibt (nachdem das Motorrad im Herbst ja gründlich gereinigt wurde, sind Lecks jetzt leichter zu erkennen - manchmal auch erst nach den ersten Fahrkilometern - also Nachkontrolle nicht vergessen!)
- Ölstand checken - auch wenn dies schon beim Einwintern gemacht wurde (ein nun erhöhter Ölstand kann auf einen defekten Benzinhahn oder einen undichten Vergaser hinweisen!)
Räder und Reifen:
- Reifendruck kontrollieren und anpassen
- Reifenprofil (1,6 mm auf mindstens 3/4 der Reifenbreite)
- Beschädigungen?
- Achsmuttern prüfen (wenn vorhanden auch den Sicherungssplint)
- solltest du dich für neue Reifen entschieden haben, diese die ersten km vorsichtig einfahren (von der Produktion haftet meist Silikon auf der Lauffläche = erhöhte Rutschgefahr!).
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn du auf eine andere Reifendimension umsteigst (etwa breitere Reifen). Du musst dich erst an das andere Kurvenverhalten gewöhnen (breitere Reifen bedingen eine höhere Schräglage!).
Bremsen:
- Überprüfen der Bremsbeläge/ -klötze
- Bremsschläuche auf Dichtheit, Risse, Scheuerstellen... prüfen
- Bremsschläuche auf Freigängigkeit beim Einfedern und Lenken überprüfen (Gummischläuche sollten etwa alle vier Jahre gewechselt werden - Bruchgefahr. Am Besten gleich auf Stahlflex umrüsten!)
- Bremsflüssigkeitsstand checken (diese sollte spätestens alle zwei Jahre erneuert werden - Gefahr der Dampfblasenbildung! Wenn du dir das nicht zutraust, lass es in einer Werkstätte deines Vertrauens machen). Wir wechseln jährlich!
- Zur Sicherheit nochmals die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger putzen, um alle Konservierungsstoffe, Öl- und Politurreste zu entfernen
Federn und Stoßämpfer:
- Alle Befestigungsschrauben auf korrekten Sitz kontrollieren
- bei dieser Gelegenheit gleich auf ev. Undichtigkeiten und beschädigte Federn überprüfen
- gewünschte Feder- und Dämpfereinstellung vornehmen (dabei seitengleiche Befüllung von Luft und/oder Öl in den Federbeinen sicherstellen)
Elektrik:
- Batterie einbauen, Kabel ordentlich anschließen (zuerst + dann - anschließen!)
- herkömmliche Batterien erst aufladen, dann den Stand der Batteriesäure überprüfen und ev. nachfüllen (dabei nur destilliertes Wasser verwenden!)
- bei wartungsfreien Batterien zum Laden nie die versiegelten Stopfen öffnen!
- Richtige Verlegung des Entlüftungsschlauches kontrollieren
- alle elektrischen Einrichtungen überprüfen
Kraftstoffleitungen:
- auf Beschädigungen, Dichtheit, Scheuerstellen überprüfen
- Benzinfilter bei Bedarf reinigen oder auswechseln
Antrieb:
- Kette (oder Antriebsriemen) auf richtige Spannung überprüfen (dabei auf das Motorrad setzen und eine zweite Person prüft den richtigen Durchhang). Nicht zu straff einstellen!
- Auf Verschleiß prüfen
- Kette schmieren (für O- oder X-Ring-Ketten nur ein dafür geeignetes Schmiermittel verwenden!)
- ist ein Kettenwechsel fällig, Ritzel gleich mit austauschen
- beim Kardanantrieb der BMW 1100/1150 GS haben wir jedes Frühjahr das Öl gewechselt (das war bei der 1200er nicht mehr nötig).
Lenkung:
- Vorderrad anheben und Leichtgängigkeit der Lenkung prüfen
- dabei gleich das Lenkkopflager checken (beachte dazu das folgende Kapitel)
Sonstiges:
- Fußrasten: auf ordentliche Befestigung und Funktion (einklappen) prüfen, Gummiauflage kontrollieren
- Rückspiegel: Befestigung und Einstellung prüfen (durch den Winterspeck verschiebt sich die Sitzposition ev. etwas nach hinten, dadurch ändert sich der Blickwinkel)
- Kennzeichen: Befestigung, Risse, Lesbarkeit, Knicke...
- Zubehör: ev. vorhandene Sturzbügel, Kofferträger, Topcase, Griffprotektoren, Hauptständer, Tankrucksackhalterung... auf ordentliche Befestigung und Materialermüdung prüfen. Kontrollieren, ob für nicht serienmäßiges Zubehör alle notwendigen Zulassungen (und ev. nötige Eintragungen) vorhanden sind.
Vorbereitungen für den Winterschlaf
Natürlich wird nicht jeder Fahrer sein Motorrad in den Winterschlaf legen. Ich zähle auch zu den Ganzjahresfahrern (obwohl ich ein/zwei Wochen pausiere. Der Grund ist der, dass die heute verwendeten Streumittel deutlich aggressiver sind als in der guten alten Zeit und dadurch mehr Schäden am Bike verursachen können).
Allgemein gültige Verhaltensregeln zum Einwintern:
Reinigung:
Ganz klar sollte sein, dass das Motorrad erst einmal gründlich gereinigt wird. Dazu mit einem handelsüblichen Motorradreiniger komplett einsprühen. Diesen etwa eine 1/2 Std. einwirken lassen und dann mit einem Hochdruckreiniger vorsichtig abspülen.
Achtung: empfindliche Stellen wie Lager, Luftfilter, Armaturen... sollten nicht mit hohem Druck gereinigt werden! Zur Reinigung der Kette und der Bremsen gibt es spezielle Reiniger (diese sind zum Teil aber recht aggressiv und sollten daher nur auf die dafür vorgesehenen Stellen aufgebracht werden)!
Tipp: Ich persönlich reinige die Bremsscheiben ganz zum Schluss extra noch einmal mit einem speziellen Bremsenreiniger und einem weichen Tuch, um eventuell noch vorhandene Reste von diversen Putz- und Poliermitteln zu entfernen.
Puristen reinigen mit Schwamm, Kübel und Bürste, um verborgene Defekte besser erkennen zu können (etwa Ölnebel an Stoßdämpfern oder Gabel).
Bei Schönwetter hilft eine Abschlussrunde, damit das Wasser an unzugänglichern Stellen abtrocknen kann (und der Motor komplett mit neuem Öl durchgeschmiert wird).
Zum Schluss wird das Motorrad an einem trockenen Ort abgestellt und zugedeckt (dazu reicht eine Decke oder eine handelsübliche Abdeckplane (dabei darauf achten, dass diese nicht die Luftzirkulation unterbindet, da sich sonst rostförderndes Kondenswasser bilden kann). Es gibt auch eigene „Garagen”, welche einen Konservierungsstoff ausdunsten (na ja, wenn jemand glaubt dass er das haben muss).
Anmerkung: Dass die Reinigung nicht auf der Straße, in deiner Hofeinfahrt oder in der freien Natur erfolgen soll, ist wohl klar. Dazu am besten einen der Selbstwaschplätze aufsuchen.
Kraftstoff:
Ein Stahltank sollte randvoll angefüllt werden, damit ein Rosten verhindert wird (es gibt auch einen speziellen Zusatz, der die Bildung von Kondenswasser im Tank verhindern soll.
Der Benzinhahn (falls vorhanden) wird nun geschlossen und dann der/die Vergaser entleert (mit den entsprechenden Ablass-Schrauben an der tiefsten Stelle des Vergasers. Wenn du diese nicht findest, den Motor am Stand laufen lassen, bis er abstirbt - aber Geduld, dass kann schon eine ganze Weile dauern).
Motor:
Die beweglichen Teile im Motorinneren werden am Besten durch einen dünnen Ölfilm geschützt - und zwar so:
Nach dem Ölwechsel das frische Öl im Motor verteilen. Zuerst die Zündkerzen ausdrehen und einige cm³ Öl in die Kerzenlöcher einfüllen. Dann den Anlasser für einige Sekunden betätigen um den Motor durchzukurbeln (geht auch mit einem Kickstarter). Einige lassen die Kerzen heraußen und verschließen das Kerzenloch mit einem fuselfreien, in Öl getränkten Stoffstück. Andere schmieren etwas Kupferpaste auf das Gewinde und drehen die Kerzen einige Umdrehungen ein (dann muss man die Kerzen beim Auswintern auch nicht lange suchen).
In den Kerzenstecker kann man noch etwas Kontaktspray sprühen.
Batterie:
Diese wird ausgebaut und an einer trockenen, frostfreien Stelle gelagert. Es wird auch empfohlen, die Batterie regelmäßig zu entladen und wieder neu zu laden. Dazu gibt es automatische Ladegeräte, welche das Laden und Entladen in bestimmten Zyklen selbständig durchführen. Darauf achten, dass das Ladegerät für deine Batterie geeignet ist.
Wenn du das Motorrad in deiner Garage oder im Keller überwinterst, kann die Batterie auch im Bike verbleiben und das Ladegerät direkt (oder über einen geeignete Steckdose) geladen werden.
Achtung: Wartungsfreie Batterien haben nur einen geringen Ladestrom - eventuell vorher beim Fachhändler erkundigen! Solltest du der Meinung sein dass die Batterie erneuert gehört, die alte Batterie an einer der Sammelstellen entsorgen!
Reifen:
Der Reifendruck sollte um 0,2 bis 0,3 Bar erhöht werden. Ein Plattdrücken der Reifen kann verhindert werden, wenn das Motorrad so aufgebockt wird, dass beide Räder in der Luft sind (am einfachsten am Hauptständer und Stützen unter der Vordergabel oder der Schwinge). Bei dieser Gelegenheit auch gleich kontrollieren, ob die Reifen noch genügend Profil haben (Minimum 1,6 mm auf mindestens 3/4 der Reifenbreite). Ein Neukauf im Herbst ist meist günstiger als im Frühjahr - und die gewünschten Reifen sind dann auch oft leichter zu bekommen als beim Saisonstart wenn alle neue Reifen haben wollen.
Die Reifen können mit speziellen Pflegemitteln (auf Glyzerinbasis) eingelassen werden.
Kette, Züge, Gelenke:
Diese werden ordentlich gereinigt (soweit möglich) und geölt/gefettet. Kabel und Züge dabei gleich auf Knicke, richtige Verlegung usw. kontrollieren.
Öl, Ölfilter:
Das alte Motoröl ablassen. Das geht am Schnellsten, wenn der Motor betriebswarm ist (einige km fahren reichen dazu aus). Natürlich auch gleich den Ölfilter wechseln. Geeignetes Motoröl einfüllen - Ölstand kontrollieren. Altöl und Ölfilter werden entsprechend entsorgt (einige Geschäfte geben den Ölfilter überhaupt nur mehr bei Rückgabe eines alten Filters her!).
Lack, Chrom:
Nachdem das Motorrad gereinigt ist, kann es mit einer entsprechenden Politur aufpoliert werden (für ältere Lacke gibt es Polituren, die auch kleine Kratzer entfernen und matte Lacke auffrischen. Diese sind aber nicht unbedingt für alle Lacke geeignet. Daher vorher erkundigen - und ev. an einer versteckten Stelle ausprobieren!. Die Polituren bieten einen guten Schutz.
Chromteile mit passenden Mitteln polieren.
Roststellen ausbessern (oft reicht auspolieren).
Empfindliche Teile können auch mit einem leichten Ölfilm geschützt werden (ich verwende dazu ein Silikonspray. Mit diesem sprühe ich auch alle Gummiteile, Schläuche, Schrauben etc. ein).
Allgemeines:
Vielleicht ist eh bald ein Service fällig (schau mal ins Serviceheft). Der Winter ist dazu eine gute Zeit, da die Werkstätten wenig ausgelastet sind und oft sorgfältiger gearbeitet wird als in der Motorradhochsaison.
Abmelden oder nicht?
Wurde früher das Motorrad für 4-6 Monate oft abgemeldet - oder zumindest die Tafeln hinterlegt, so ist das seit einiger Zeit sinnvoller (und weniger umständlich), die Tafeln zu behalten. Man kann seiner Versicherung sagen, ob das Motorrad 4 oder 6 Monate nicht benützt wird. Dadurch reduziert sich die Prämie um bis zu 40%. Trotzdem kann man, wenn es zwischendurch einige schöne Tage gibt, das Motorrad für eine kleine Ausfahrt nutzen.
Achtung: Wenn du eine Vollkaskoversicherung hast, so ist das Motorrad während der Zeit der Stilllegung nur Haftpflicht versichert!! *)
*) Das gilt für Österreich! Ich weiß nicht, ob das in anderen Ländern genauso funktioniert. Im Zweifel bei deinem Versicherer erkundigen.
Starthilfe für die R 1200 GS
Der einfachste Weg ist natürlich ein fix angebrachter Einbaustecker (Conrad-Electronic Art-Nr.: 843350 - HK) wie wir ihn verwendeten, oder eine spezielle – entsprechend dimensionierte und abgesicherte – Startersteckdose.
Beachte:
Es gibt viele unterschiedliche Aussagen zum Thema „Starthilfe” gerade bei der BMW. Diese reichen von „Am Besten gar keine Starthilfe geben”, bis zu „... über die Steckdose starten”. Gerade letzte Aussage ist bei der R 1200 GS völlig falsch! Die 1200er darf keinesfalls über die serienmäßig verbaute Bordsteckdose geladen werden (Brandgefahr, da die Kabel für diese Belastung zu schwach dimensioniert sind)!
Während des Fremdstartens die Batterie nicht abklemmen!
Ist die Batterie tiefenentladen (beim Einschalten der Zündung gehen die Kontrolllampen nicht an!), darf keine Starthilfe gegeben werden um eine Beschädigung der Steuergeräte zu vermeiden!
In diesem Fall muss die Batterie aufgeladen werden. Das kann auch über die Bordsteckdose durchgeführt werden. Am Besten mit einem für den CanBus geeigneten Ladegerät (Optimate IV uä.).
Bei der Starthilfe keine Starthilfesprays oder sonstige „Zutaten” verwenden!
Optimale Starthilfe:
Das Anschließen von Starthilfekabeln direkt an der Batterie ist bei der 1200er deutlich einfacher geworden, ist diese von ihrem Versteck unter dem Tank zugangsfreundlich unter die Fahrersitzbank gewandert und somit deutlich leichter und sicherer zugänglich.
- Nachdem die Sitzbank abgenommen ist wird die Schutzkappe am (roten) Pluspol abgenommen und das rote Starterkabel angeklemmt. Nur Kabel mit vollisolierten Polklemmen verwenden!
Die zweite Klemme des roten Kabels kommt an den Pluspol der Spenderbatterie. - Das schwarze Starthilfekabel erst an den Minuspol der Spenderbatterie und dann am Besten an die Schraube des Federbeins anklemmen.
- Der Motor des „Spenders” soll während des Startvorganges laufen.
- Jetzt das Motorrad starten (sollte das nicht gleich gelingen ein paar Minuten warten und dann wieder versuchen).
- Wenn das Motorrad anspringt beide Fahrzeuge ein paar Minuten laufen lassen.
- Dann das Minuskabel (schwarz) abklemmen. Erst am Motorrad, dann am „Spender”.
- Pluskabel am Motorrad und dann am „Spender” abklemmen. Schutzkappe auf den Pluspol anbringen.
Ach ja, dass natürlich nur ein Fahrzeug/eine Batterie mit 12 V Bordspannung als Starthilfe in Frage kommt sollte wohl klar sein! Aber ich sag's zur Sicherheit lieber nochmal!
Starthilfe für die R 1100 GS
Der einfachste Weg ist natürlich ein fix angebrachter Einbaustecker (Conrad-Electronic Art-Nr.: 843350 - HK) wie wir ihn verwendeten, oder eine spezielle – entsprechend dimensionierte und abgesicherte – Startersteckdose.
Beachte:
Es gibt viele unterschiedliche Aussagen zum Thema „Starthilfe” gerade bei der BMW. Diese reichen von „Am Besten gar keine Starthilfe geben”, bis zu „... über die Steckdose starten ...”.
Es gibt aber im Prinzip zwei relativ sichere Wege, um der Q per Starthilfe auf die Sprünge zu helfen.
1. Starthilfe über die Batteriepole:
Gibt es keine extra Umbauten (Starterdose, Einbaustecker…) an der R 1100 GS, ist das Anbringen von Starterkabeln an der Batterie nicht ganz einfach:
Da diese unter dem Tank liegt, müssen zuerst die beiden Teile der Sitzbank abgenommen werden. Dann die Tankhalteschraube entfernt und der Tank hochgeklappt. Wenn er irgendwie abgestützt ist (oder von jemandem gehalten wird) musst du die Klemmen irgendwie an die Pole bekommen, ohne einen Kurzschluss zu machen - eine nicht ganz einfache Sache.
Du siehst, dass dies vielleicht nicht der optimale Weg ist. Da kann viel schief gehen.
Es gab Leute, die haben das Pluskabel an einen Schraubenzieher geklemmt und mit diesem den Kontakt zum Pluspol der Batterie gesucht. Als stattdessen ein Kontakt mit dem Tank erfolgte gab es einen veritablen Blitz und einen demolierten Schraubenzieher (echt unglaubliches Glück, dass dabei nichts Schlimmeres passiert ist).
Es geht aber auch besser - und vor allem sicherer!
2. Sichere Starthilfe:
Ein Klick auf ein Bild zeigt eine vergrößerte Abbildung:
Der Fehlerteufel steckt im Detail
Richtig Starthilfe geben:
An unseren Bikes haben wir schon seit längerer Zeit fix einen Einbaustecker (Conrad-Electronic Art-Nr.: 843350 - HK) an der Batterie montiert. Zusätzlich haben wir dazu passende Starthilfekabel (Conrad-Electronic Art-Nr.: 843369 - 13) die bei Bedarf einfach angesteckt werden.
Dadurch ist es möglich, uns gegenseitig Starthilfe zu geben. Aber natürlich auch anderen (egal ob Auto oder Motorrad).
Dabei sind aber einige Grundregeln zu beachten, denn gerade moderne Autos (mit ihrer vielen Elektronik) können problematisch sein. Solchen würde ich auch nur im äußersten Notfall Starthilfe geben. Bei Motorrädern gibt es hier eher wenig Probleme (auch wenn bei einer BMW u.U. besondere Dinge zu beachten sind). Aber dazu gleich mehr.
In der Regel empfiehlt es sich, nach folgender Anleitung vorzugehen:
ACHTUNG: Wir empfehlen (vor allem bei neueren Fahrzeugen) die Bedienungsanleitung genau durchzulesen. Hier sind oft spezielle Hinweise zum Thema Starthilfe angeführt, die unbedingt beachtet werden sollten!
Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass du nur Starthilfekabel mit vollisolierten Polzangen(!) verwendest!
Gibt es keine speziellen Hinweise kannst du nach folgenden Schritten vorgehen (siehe auch: „Anschlussplan”):
- 1. Motor des Spenderfahrzeugs starten
- 2. rotes Kabel zuerst an den Pluspol der entladenen Batterie und dann an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen. Immer Plus an Plus!!
- 3. Dann das eine Ende des schwarzen Kabels an den Minuspol der Spenderbatterie klemmen. Das andere Ende an einen stabilen Metallteil am Rahmen des Empfängers (manche Kfz haben dazu sogar einen eigenen Kontaktpunkt)
- Warum man nicht direkt am Minuspol der Batterie ansetzt hat folgenden Grund:
Während des Startvorganges kann eine leere Batterie zu gasen beginnen (in der Batterie entsteht Knallgas). Durch das Hantieren mit den Kabeln kann es zur Funkenbildung und in Folge zum Entzünden des Gases kommen. Daher möglichst weit weg von der Batterie einen Massepunkt suchen! - 4. Nun den Motor des Empfängers starten. Wenn dieser eine Weile gelaufen ist einen starken Stromverbraucher (etwa die Heckscheibenheizung oder das Gebläse) einschalten, damit beim Abklemmen die Elektronik vor Spannungsspitzen verschont bleibt (beim Motorrad das Licht aufdrehen, Bremse anziehen, ev. Heizgriffe einschalten).
Das hat folgenden Hintergrund:
Wenn die Spenderbatterie abgeklemmt wird, lädt die Lichtmaschine plötzlich mit einer sehr hohen Spannung ins Bordnetz. Dabei können empfindliche Elektronikteile zu Schaden kommen.
Deshalb ist eine neue Batterie auch immer schon (trocken) vorgeladen (einmal abgesehen davon, dass sie sonst ja nicht den Motor starten könnte). - 5. Wenn der Motor etwa 30 Sekunden gelaufen ist den Motor des Spenderfahrzeuges abstellen und die Kabel in umgekehrter Reihenfolge entfernen
- 6. Sollte der Motor wieder absterben sobald der Spendermotor abgestellt wird ist die Batterie oder die Lichtmaschine des Empfängers defekt!
Einbaustecker | Anschlussplan | Starthilfekabel |
ACHTUNG: Starthilfe geben/empfangen bei den BMWs ist etwas heikler. So machten wir es bei der R 1100 GS. Und so funktioniert es bei der R 1200 GS.